Meine Top 3 für die Elternzeit

Meine Top 3 für die Elternzeit

Der Countdown läuft. Am nächsten Montag ist meine Elternzeit offiziell zu Ende. Mit 15 Monaten war es meine längste Auszeit. Und da es auch meine letzte war)) habe ich sie in vollen Zügen ausgekostet und genossen. Gleichzeitig war es wohl auch meine produktivste Elternzeit. Hier bitte nicht mit stressigste verwechseln.

Heute möchte ich meine Top 3 Tipps für die Elternzeit vorstellen, die sich für mich absolut bewährt haben und die mir den Wiedereinstieg in den Job erleichtert haben.

Dazu komme ich gleich:) Zunächst möchte ich einen Einblick gewähren, womit ich mich in den 3 Elternzeiten, neben kuscheln, wickeln, stillen und und und, so beschäftigt habe…

Die Zeit mit meinen Babies habe ich ganz bewusst auch für mich genutzt. Ich habe mich mit Selbstreflektion und meinen Wünschen für die Zukunft beschäftigt. Ich habe mich damit auseinander gesetzt, wie mein beruflicher Alltag aussehen soll, wenn ich wieder zurückkehre. Passt der alte Job überhaupt noch zu der neuen Familiensituation? Oder wäre ein Wechsel (ob Job oder Abteilung) sinnvoll? Wenn ja, was brauche ich dafür?

Eine Fortbildung, einen Sprachkurs, mehr Computererfahrung u.s.w.

Was von diesen Dingen lässt sich in der Elternzeit aneignen?

Nachdem sich der Alltag mit dem Baby eingestellt hatte und wir für uns ganz entspannt eine neue Routine mit stillen, essen, spielen etc. gefunden hatten, wurde bei mir immer wieder das Bedürfnis nach „Gehirnfutter“ wach…wisst ihr was ich meine?

Ich der 1. Elternzeit befand ich mich noch im Studium. Als ich meiner Mutter meine Schwangerschaft verkündet hatte, war es übrigens ihre 1. Frage: „ Und was wird jetzt mit dem Studium?“ Haha…diese Frage hatte ich mir noch nicht mal selber gestellt. Für mich war es sonnenklar, dass das fertiggemacht wird. Punkt.

Sicherlich habe ich an der Uni mit meinem Babybauch alle Blicke auf mich gezogen. So what – ich war stolz auf meinen Körper, ich war voller Vorfreude auf mein Kind.

Rückblickend war es für mich der beste Zeitpunkt ein Kind zu bekommen. Nach Studiumende konnte ich sofort anfangen zu arbeiten und hatte schon eine Familie.

Die 2. Elternzeit hatte ich genutzt um ein Projektleiterschein an der Industrie- und Handelskammer zu machen. Ich war bis dahin als Projektleiterassistenz tätig und das reichte mir nicht mehr. Ich wollte nach der Auszeit gleich höher einsteigen.

In der 3. Elternzeit habe ich mein Herzensprojekt auf die Beine gestellt, von dem ich schon immer geträumt hatte, ohne aber konkret zu wissen, wie es aussehen sollte. Ich wollte etwas zurückgeben. Andere Frauen und Mütter dazu ermutigen mehr an sich und ihre Stärken zu glauben. Mehr Mut zu haben ihren ganz individuellen Weg zu gehen.

Dafür habe ich mich bereits in der Frühschwangerschaft an einen Coach gewandt, damit sie mich dabei unterstützt meiner Vorstellung, meiner Vision eine Gestalt zu geben.

Dazu haben wir erst ermitteln müssen, was denn nun meine persönlichen Werte sind.

Wofür stehe ich? Was ist mir absolut wichtig im Leben?

Ich weiß, ich spreche immer wieder von persönlichen Werten, aber das was ein derartiger AHA-Moment, bei dem ich plötzlich verstand warum ich so bin, wie ich bin. Warum ich die Schritte gehe, die ich gehe. Warum ich die Entscheidungen treffe, die ich treffe…

Ich verstand endlich was mein WARUM ist. WARUM bin ich auf dieser Welt und was will ich hinterlassen.

Daraus ist „Erfüllung in Karriere und Familie“ entstanden. Parallel folgte die Teilnahme an einer Vielzahl von Seminaren, Foren und Netzwerkabenden zum Thema „Frauen in Führung“ und „Kind und Karriere“ und eine Ausbildung zum Karriere- und Laufbahncoach, damit ich noch mehr Wissen aufbauen und teilen konnte.

Das hört sich jetzt alles nach einer Super-Woman-Geschichte an….ist es aber nicht. Jedenfalls ist es nicht mein alleiniger Verdienst.

All das wäre ohne die Unterstützung meiner Familie gar nicht gegangen.

Ich bin unheimlich dankbar für die Rückendeckung, die ich habe und kann deshalb nur jeder Mama raten sich Unterstützung in welcher Form auch immer zu holen.

Und jetzt meine Frage an euch.

Wie habt ihr eure Elternzeit verlebt? Habt ihr euch ganz bewusst euren Kindern gewidmet? Habt ihr nebenher noch etwas für euch gemacht? Für euer berufliches oder persönliches Weiterkommen?

Ich möchte darauf hinweisen, das es hier kein RICHTIG oder FALSCH gibt. Wir haben alle unsere ganz individuellen Sichtweisen und Lebensvorstellungen.

Ich persönlich habe genau so viel Respekt und Achtung vor Frauen, die sich bewusst dazu entscheiden 3 Jahre mit ihren Kindern zuhause zu bleiben, wie vor Frauen, die gleich wieder arbeiten gehen, um Karriere zu machen und natürlich auch vor Frauen, die sich entscheiden keine Kinder zu bekommen.

Für mich ist immer wichtig, dass es auch eine bewusste Entscheidung ist, mit der Frau glücklich ist.

Und wenn du es geschafft hast, diesen Text bis zum Schluss zu lesen, folgen jetzt zur Belohnung meine Top 3 Tipps, von denen ich am Anfang sprach:):

1.Halte Kontakt zu deinen Kollegen. Bleibe stets auf dem Laufenden über die wichtigsten Geschehnisse in der Firma (neue Strukturen und Zuständigkeiten, neue Kollegen, neue Produkte, Firmenübernahme). Zwischendurch kann man mit dem Baby den Kollegen einen (kurzen:)) besuch abstatten und einen kleinen Kuchen vorbeibringen oder man trifft sich mal in der Mittagspause.  

2. Mache dir frühzeitig Gedanken darüber, ob dein Job immer noch zu der neuen Familiensituation passt. Kannst du bspw. immer noch reisen, geht es mit den Arbeitszeiten, hast du immer noch Spass an der Aufgabe oder hast du evtl. sogar Pläne höher aufzusteigen?
Lassen sich deine neuen Bedürfnisse in der Firma noch umsetzen? Wenn nein, was willst du tun? Mache dir einen Plan.

3. Probiere Dich im kleineren Rahmen in etwas aus, was du schon immer mal machen wolltest und wofür dir neben dem Job einfach die Zeit fehlte. Sei es eine Fortbildung, ein Foto- oder Sprachkurs (mittlerweile auch online möglich), eine neue Sportart oder etwas für die Persönlichkeitsentwicklung (Vorträge, Netzwerkabende, Sachbücher, etc.)