Im Jahr 2019 lag die Teilzeitquote von erwerbstätigen Frauen mit minderjährigen Kindern bei 66,2 Prozent.
Dies ist auch einer der Gründe, warum Frauen statistisch und über die Lebenszeit gesehen weniger verdienen als Männer, was zu schmerzlichen Rentenlücken führen kann.
Wie sich der geringere Verdienst auf die gesetzliche Rente auswirkt, kann man bei der Deutschen Rentenversicherung erfragen.
Oder man schafft sich eine Orientierungshilfe in Form vom Teilzeitrechner des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
https://www.bmas.de/static/Teilzeit-Netto-Rechner/index.html
Grundsätzlich gilt: Kindererziehungszeiten werden angerechnet, aber wer über einen längeren Zeitraum in Teilzeit arbeitet, verzichtet nicht nur auf laufende Einkünfte und Karrierechancen, sondern unter Umständen auch auf Rentenansprüche.
Sicherlich ist es sinnvoll und wichtig, mit dem Partner eine Vereinbarung zu treffen, wie dieser Verzicht, der durch die Betreuung gemeinsamer Kinder entsteht, ausgeglichen werden kann.
Die gute Nachricht: Selbst mit weniger Gehalt kann man langsam aber sicher ein kleines Vermögen aufbauen und finanziell unabhängig werden – trotz Teilzeitjob.
Dazu ein paar umsetzbare Tipps, wie man mit der Finanzplanung anfangen kann:
1. Inventur: Wie viel liegt schon auf der „hohen Kante“?
Bestandsaufnahme der Vermögenssituation: Wieviel Geld liegt schon auf der „hohen Kante“? Gibt es sonstiges Vermögen, etwa eine Immobilie? Oder Schulden? Häufig ergibt es Sinn, laufende Kredite so schnell wie möglich abzulösen, um Zinsen zu sparen.
2. Das Budget im Blick behalten
Dann sollte man sich die laufenden Einnahmen und Ausgaben genauer anschauen. Für den besseren Überblick in einer Partnerschaft kann ein zusätzliches Gemeinschaftskonto (für gemeinschaftliche Kosten wie Miete, Versicherungen oder Lebensmittel) sinnvoll sein. Wer laufende Ausgaben auflistet, findet in der Regel schnell Einsparpotential.
3. Sparziel Nummer eins: Der Notgroschen
Erstes Sparziel ist immer ein finanzielles Polster für den Notfall. Nach einer Faustregel sollte man so viel Geld zur Seite legen, dass man davon mindestens drei Monate über die Runden kommt – etwa bei einem Arbeitsplatzverlust.
4. Ganz wichtig: Der Altersvorsorge-Check
Bei der Altersvorsorge sollte man auf keinen Fall auf Lücke setzen. Klären Sie für sich: Wieviel Geld brauche ich voraussichtlich im Alter – und was steht derzeit auf meinem Rentenbescheid? Wie hoch ist meine persönliche Rentenlücke unter Berücksichtigung der Phasen mit einem geringeren Verdienst?
5. Einfach los- und anlegen. Das geht schon ab 25 Euro!
Und dann kann es losgehen – mit einem konkreten Sparplan. Schon ab 25 Euro kann man zum Beispiel in Fonds-/ oder ETF-Sparpläne einzahlen und so nach und nach ein Vermögen aufbauen oder in die eigene Altersvorsorge investieren. Ob Aktien, Fonds, ETFs, Staatsanleihen oder Immobilien, die vermietet werden sollen: Investieren sollte man nur in ein Produkt, das man auch versteht.
Eine schöne Hilfestellung, wie man sich sein Finanzwissen Schritt für Schritt aufbaut, liefert unser Podcast FRAU KANN KARRIERE, welchen wir zusammen mit der Finanzexpertin Xenia Krause-Dünow, ins Leben gerufen haben, um Frauen die Scheu davor zu nehmen, Anlage zu tätigen.