Manchmal glaube ich wir Frauen werden mit dem „Schlechtes Gewissen-Gen“ geboren. Es schlummert zunächst noch vor sich hin und spätestens nach der Geburt des 1. Kindes und nach der Rückkehr in den Job, entfaltet es seine vollste Wirkung.
Sitzen wir bei der Arbeit, denken wir ununterbrochen an unser Baby. Sind wir dann mit ihm zusammen, schweifen unsere Gedanken regelmäßig ab: „ Mist, ich wollte doch noch den Kunden zurückrufen“, „Ich glaube ich muss die Präsentation überarbeiten“, „Die Ablage sollte mal wieder gemacht werden“ BLA BLA BLA
Kennt ihr das?!
Ich habe bereits seit Wochen das schlechteste schlechte Gewissen, das ich je hatte und es hat nichts mit der Arbeit zu tun.
Nächste Woche werde ich alleine verreisen (AAAAAHHHH). Ohne Mann und ohne meine Kinder!
10 volle Tage lang!!!! All by myself!!!!!
Eines meiner Vorsätze zu Silvester war es, wieder nach New York zu fliegen. Warum wieder?
Mit 19 verbrachte ich eine tolle Zeit als AuPair bei einer Gastfamilie ganz in der Nähe von NYC (wo ich gefühlt jedes Wochenende verbrachte)….
Es war eine unglaubliche Erfahrung und ich hatte wunderbare Menschen kennengelernt.
Mit den Mädels von damals planen wir nun eine Reunion in NYC und ich werde „meine Kinder“ wiedersehen, denn mit der Gastfamilie sind wir immer noch in Kontakt.
„Meine Babies“ von damals sind jetzt 20 (damals 3J) und 17 (damals 5 Mon). Er ist 2 Meter hoch, hat einen Vollbart und studiert und sie ist bald mit der High School fertig. (Während ich diesen Satz schreibe, komme ich mir uralt vor. Ist es tatsächlich 17 Jahre her?!)
Nun, zurück zum schlechten Gewissen. Ich werde es wohl in den Koffer packen und mitnehmen müssen, es lässt mich einfach nicht los. Und dann werde ich in den Flieger steigen und jeden Moment mit den Menschen von damals genießen, denn wahrscheinlich kommt er nie wieder.
Es wird mich vor Sehnsucht innerlich zerreisen und sicherlich fließen auch mal Tränen…und ich werde darauf vertrauen, dass meine „richtigen“ Kinder eine tolle Zeit mit ihrem Papa und ihren Großeltern verbringen werden.
Und dann werde ich zurückkehren und überglücklich meine Mäuse in die Arme schließen und ihnen viele Geschichten erzählen von der großen, weiten Welt, die darauf wartet auch von ihnen entdeckt zu werden…….