Eine Frau, Ende 30, ihre Elternzeit endet in 3 Monaten.
Sie war der Meinung der Wiedereinstieg sei perfekt geplant doch plötzlich sieht sich vor einer wichtigen Entscheidung……..
Guten Morgen an diesem sonnigen Themenmittwoch!! 😃
Heute würde ich gerne einen konkreten Fall mit euch diskutieren und hoffe sehr auf eure Resonanz und eure Ratschläge.
Die junge Frau, um die es geht, hatte vor ihrer Elternzeit eine Stelle inne, die ihr zwar unheimlich Spaß machte, aber mit einer hohen Reisebereitschaft einherging. Das war soweit auch okay, aber jetzt hat sie ein kleines Kind. Deshalb sprach sie ihren Vorgesetzten und die Personalabteilung rechtzeitig darauf an, dass sie sich nicht vorstellen kann, diese Rolle nach ihrer Rückkehr weiterhin auszuführen (obwohl sie generell nicht gegen Geschäftsreisen ist, nur halt nicht jede 1-2 Wochen). Man einigte sich auf eine Backoffice-Position mit der Aussicht auf eine führende Rolle (sprich mit Teamverantwortung in der nahen Zukunft)……..so weit so gut…..
Fakt ist, in einem Jahr kann vieles passieren. Menschen kommen und gehen, Prioritäten und Dringlichkeiten verändern sich, Abteilungen schrumpfen oder werden neu aufgesetzt. Kurzum, die Position im Backoffice musste kurzfristig besetzt werden und war somit weg.
Die Frau sieht sich nun vor der Entscheidung zurück zu ihrer alten Tätigkeit zu kehren (spannende Aufgaben, Ansehen im Unternehmen, Entscheidungsfreiheit, hohes Gehalt, KPI, Firmenauto, aber viel und oft unterwegs) oder eine Stelle im Customer Care (Empfang, Admintätigkeiten, Post, Weihnachtsgeschenke für Kunden und Kollegen, 1/3 des alten Gehalts).
Fakt ist auch, es wird in der nächsten Zeit keine alternative Stelle ausgeschrieben werden, die Fluktuation in diesem Unternehmen ist recht gering, denn die Mitarbeiterzufriedenheit ist überdurchschnittlich. Sie möchte das Unternehmen nicht wechseln, sie hat viel dafür getan dorthin zu kommen.
Was würdest Du ihr raten?
Der erste Impuls, das Bauchgefühl ist unser innerer Kompass. Es weiss relativ schnell, welche Entscheidungen am besten zu uns passt. Hier gilt es eben diese leise, innere Stimme im Alltagstrubel herauszuhören…..die junge Frau wusste sofort, dass sie den Empfangsjob nicht annehmen würde (da wurde das Gehalt noch gar nicht erwähnt). Sie hatte es sofort im Gefühl. Sie würde in 3 Monaten in ihren alten Job zurückkehren, um auf dem gleichen Präsenzlevel (damit man nicht vergisst, was sie drauf hat) zu bleiben, falls sich doch noch eine Position auftut, die ihr reise-technisch mehr zusagt. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann entschieden sich Hilfe in Form von einer zuverlässigen und liebevollen Tagesmutter zu holen (es ist ausreichend Zeit, dass das Kleine sich an sie gewöhnt und man die Tagesroutine üben kann) und der Mann wird sein Möglichstes versuchen, früher zuhause zu sein. Die Mehrkosten für die Kinderbetreuung durch die Tagesmutter plant die junge Frau sich mit dem Arbeitgeber zu teilen. Das hält sie für fair. Sie startet also wieder voll durch, es schließt jedoch nicht aus, dass sie parallel die Augen offen hat, falls sich eine tolle Gelegenheit anderswo auftut…….